Empire, Regie von Andy Warhol. 1964
Kapitel 8:
Hast du schon gehört, dass Andy auch Filme gemacht hat?
Alias Hallodri Podcast Folge
Während meiner Recherche hatte ich irgendwann einen kleinen Nervenzusammenbruch, erstens, weil nach einem Computerproblem eine große Menge Text einfach gelöscht wurde, und zweitens, weil es einfach ein Fass ohne Boden ist.
Andy Warhol hat in so vielen Bereichen Kunst gemacht, dass es schwierig ist, in kürzester Zeit alles abzudecken. Deshalb gibt es auch immer wieder neue Dokumentationen oder Ausstellungen mit verschiedenen Schwerpunkten. Im Museum Brandhorst in München ist beispielsweise gerade die Ausstellung „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ bis zum 26. Januar 2025 zu sehen.
The Velvet Underground
Ich könnte in die Musikszene eintauchen und über The Velvet Underground, Nico und das berühmte Albumcover mit der Banane sprechen.
Ich könnte die Filme analysieren, die Andy gemacht hat, die allesamt avantgardistisch sind und die Underground Filmszene prägten. Da gibt es zum Beispiel den Film Top Girl von 1967, in dem Warhols Superstar Viva einfach in einer Badewanne liegt und sich ab und zu andere Menschen dazu legen. Oder Poor Little Rich Girl von 1965, in dem Edie Sedgwick zu sehen ist, wie sie sich schminkt, raucht und Kaffee macht. Oder Empire von 1964, das eine einzige statische Aufnahme des Empire State Buildings vom frühen Abend bis fast 3 Uhr morgens zeigt.
Ich war immer der Meinung, dass Filme einem eigentlich so viel mehr darüber zeigen könnten, was wirklich zwischenmenschlich abläuft, und dass sie all denen helfen könnten, die nicht wissen, was sie anfangen sollen und welche Möglichkeiten sie haben.
Was ich mit meinen ersten Filmen erreichen wollte, war, aufzuzeigen, wie sich Leute mit anderen Leuten bekannt machen können und was sie miteinander tun und reden können. Das war die Idee: zwei Leute, die sich kennenlernen. Und wenn man das dann anschaut und wenn man sah, wie einfach im Grunde alles war, konnte man daraus lernen. Die Filme haben einem gezeigt, wie manche Leute auf andere reagieren. Sie waren ein großes Soziologisches zum Beispiel.
Es waren Dokumentarfilme, und wenn einer gedacht hat, was gezeigt wurde, treffe auf ihn zu, dann war es ein Beispiel, und wenn es nicht zutraf, was zumindest etwas Dokumentarisches, dass vielleicht auf irgendeinen Bekannten zu traf und somit helfen konnte, ein paar Fragen zu klären, die man in Bezug auf ihn gehabt haben mochte.
In Top Girls mussten die Mädchen zum Beispiel mit anderen Leuten in die Badewanne steigen. Sie haben also bei den Dreharbeiten zu Top Girls gelernt, wie man mit anderen badet. - Andy Warhol
Quelle 1
Wir könnten die unzähligen Fotografien betrachten, die Andy mit einer Sofortbildkamera oder in Fotoautomaten gemacht hat. Auch seine zahlreichen Selbstporträts bieten sich zur Analyse an, da es davon eine beeindruckende Menge gibt.
Es gab eine Fernsehsendung: Andy Warhol’s TV. Sie wurde in den frühen 1980er Jahren ausgestrahlt und beinhaltete Interviews mit Prominenten, Künstlern und verschiedenen Persönlichkeiten. Warhol selbst war oft der Moderator oder stellte Fragen hinter der Kamera.
Dann dürfen wir auch nicht das Magazin Interview vergessen, das 1969 von Andy gegründet wurde. Es ist berühmt für seine tiefen Einblicke in die Welt der Popkultur, Kunst, Mode und Unterhaltung. Das Magazin wurde als „The Crystal Ball of Pop“ bekannt und galt als ein Spiegel der zeitgenössischen Kultur und des Glamours. Die Zeitschrift wurde nach Andys Tod weitergeführt und gibt es heute noch.
Die vielen Zitate habe ich aus seinem Buch: The Philosophy of Andy Warhol (From A to B and Back Again), also hat er auch geschrieben. In diesem Buch spricht er immer wieder von seinem Tonbandgerät, dass ihm sehr wichtig war und er ständig alles aufnahm. Die Tonbandaufnahmen sind also auch ein Teil seiner Kunst. Die Umwandlung der Umwelt in eine konsumierbares Medium, in seine Kunst machte ihn aber nicht nur zum Star, sondern auch einsam, was das folgende Zitat verdeutlicht:
Mit dem Erwerb meines Tonbandgerätes ging das, was ich an Gefühlsleben gehabt haben mag, endgültig zu Ende und ich war froh darüber. Nichts ist jemals wieder zu einem Problem geworden, weil ein Problem jetzt immer nur ein gutes Tonband war, und sobald sich ein Problem in ein gutes Tonband verwandelt, ist es kein Problem mehr.
Ein interessantes Problem war ein interessantes Tonband. Jeder wusste das und schauspielerte für das Tonband. Man wusste nicht, welche Probleme echt waren und welche für das Tonband übertrieben wurden. Und das allerbeste war, dass die Leute, die über ihre Probleme sprachen, selbst auch nicht mehr wussten, ob sie wirklich diese Probleme hatten oder ob sie eben doch nur gespielt waren.
- Andy Warhol
Quelle 2
Andy Warhol - ein großer, alles wiedergebender Spiegel.
Man sagt immer, dass die Zeiten die Dinge ändern,
aber in Wirklichkeit muss man sie selbst ändern.
- Andy Warhol
Quelle 3
Am 22. Februar 1987 starb Andy Warhol nach einer Gallenblasenoperation und den Komplikationen, die durch eine Penizillin-Unverträglichkeit entstanden, im Alter von 58 Jahren in New York. Er wurde in Pittsburgh im engsten Kreis seiner Familie und einiger weniger Freunde beerdigt
Ende der Warhol Serie
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Deine Hallodris, Sandra & Moritz
Quellen:
Warhol, Andy: Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main, 2009. S.47 f
Warhol, Andy: Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main, 2009. S.32 ff
Warhol, Andy: Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main, 2009. S. 106.